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Thassos – Die grüne Insel der Entschleunigung


Nur zehn Kilometer vom nordgriechischen Festland entfernt, liegt Thassos fast wie ein vergessener Smaragd in der nördlichen Ägäis. Mit rund 110 Kilometern Küstenlinie und dem 1204 Meter hohen Ipsarion als markantem Gipfel, ist die Insel zwar nicht groß, aber reich an Geschichte, Natur und in der Nebensaison stillem Charme. Frische Quellen durchziehen das Eiland, und dichte Pinienwälder, silbrig schimmernde Olivenhaine und Weinberge verleihen Thassos den Beinamen „die grüne Insel“ – ein Titel, den sie im Vergleich zu den oft kargen Nachbarn der Ägäis zu Recht trägt. Wer kommt, sucht eher Ruhe als Rummel – und findet sie in einer Mischung aus kulturellen Entdeckungen, aussichtsreichen Wanderungen, entspannten Strandtagen und einer wohltuenden Langsamkeit, die sich über die Insel legt wie ein Schleier aus Meeresluft und Piniennadeln.




Oberhalb der Inselhauptstadt Limenas windet sich ein schmaler Pfad bergauf – dorthin, wo die Überreste der einst mächtigen Stadtmauer über der Stadt wachen. Manuela, unsere Reiseführerin erklärt: „Die antike Mauer, teils griechischen, teils römischen Ursprungs, erzählt von einer Zeit, in der Thassos eine der bedeutendsten Städte des nördlichen Ägäischen Meeres war. Wir gehen den Weg weiter, kommen vorbei an den Ruinen des antiken Theaters, durchqueren die Agora, vorbei an Tempelresten und gelangen dann zur Akropolis.“ Und los geht es für unsere Gruppe, alles Alleinreisende, die gern in einer Gruppe reisen. Immer wieder eröffnen sich uns Blicke auf die darunterliegende Stadt und das weite Blau des Meeres. Am Tempel der Athena bleiben wir stehen. Manuela macht es spannend: „Schaut einmal genau hin!“ In den sonnengewärmten Steinen lassen sich, Reliefs und Fundamente erkennen – stille Zeugen vergangener Jahrtausende.

Thassos war einst reich – nicht nur an Natur, sondern auch an Bodenschätzen. Gold und Marmor machten die Insel schon in byzantinischer und osmanischer Zeit begehrenswert – und verwundbar. Immer wieder fielen Piraten ein. Aus Angst zogen sich die Bewohner in die Berge zurück und gründeten neue Dörfer, oft benannt wie die ursprünglichen Küstensiedlungen, die heute den Zusatz Skala, den „Zugang zum Meer“, tragen.

Im südlichen Inselinneren beginnt unsere nächste Wanderung in Theologos, einem der traditionellen Bergdörfer. Von hier führt Weg durch das langgezogene Tal Lakkos Kastrinon. Das Tal ist still, der Pfad folgt einem trockenen Flussbett, vorbei an Pinienhainen und immer wieder an bunten Bienenkästen – ein vertrauter Anblick auf Thassos. Bienen sammeln Honigtau von den Piniennadeln. Oben angekommen im Dorf Kastro scheint die Zeit stillzustehen. Verlassene Häuser, bröckelnde Fassaden – doch zwischen Ruinen blitzen restaurierte Gebäude hervor. In der einzigen geöffneten Taverne treffen wir zu seiner großen Freude den deutschsprachigen Wirt Kostas, der erzählt, wie der einst verlassene Ort in den letzten Jahren als stilles Refugium wiederentdeckt wurde. So werden die Häuser nach und nach wieder aufgebaut und restauriert. In der Nebensaison teilen sich Katzen, Ziegen und Hühner die Gassen mit einigen Wanderern.





Potamia, ein weiteres Bergdorf, liegt versteckt oberhalb von Skala Potamia. Der Name, abgeleitet von den vielen kleinen Bächen, beschreibt treffend die Landschaft: Wasser fließt hier in schmalen Rinnen durch Gärten und unter Brücken. Die traditionellen Steinhäuser mit ihren dunklen Holzdächern fügen sich harmonisch in die grüne Hügellandschaft. Unser Weg führt uns weiter nach Panagia. Das malerische Dorf ist nach der Kirche der Verklärung Mariens benannt – ein Zentrum des religiösen Lebens der Insel. Hinter dem Kirchplatz beginnt ein Pfad, der durch Pinienwälder hinunterführt – zum Golden Beach, der mit seinem langen Sandstrand und türkisfarbenem Wasser im Sommer sicherlich belebt ist. Heute, im Herbst, liegt er still und verlassen, ein Ort für Gedanken, nicht für Trubel.



Hoch oben, auf einem felsigen Ausläufer des Ipsarion, erhebt sich das Kloster Agios Panteleimonas. 1843 erbaut, seit 1987 ein Nonnenkloster, thront es über der Landschaft wie ein Wächter. Der Legende nach wurde hier eine wundertätige Ikone gefunden. Nicht weit entfernt liegt eine kleine Höhle, in der – so der Glaube – der heilige Panteleimon selbst verweilt haben soll. Aus dem Felsen tritt eine Quelle, deren Wasser Heilkräfte nachgesagt werden. Ein Ort der Stille, der Spiritualität – und der Erinnerung daran, dass Wunder manchmal dort geschehen, wo man sie am wenigsten erwartet. Von dort aus wandern wir über einen wunderschönen Weg hinab ins Tal zum Ort Kallirachi. Eine wohltuende Stille liegt über der Landschaft – bis sie jäh zerreißt: Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich pechschwarze Schafböcke vor uns auf und starren uns für einen kurzen Augenblick an. Für einen Moment stockt uns der Atem – und wir fragen uns, wer hier gerade mehr erschrocken ist: sie oder wir. Schnell sind im Nichts verschwunden, wir laufen weiter. Spektakuläre Ausblicke auf das glitzernde Meer wechseln sich ab mit zerklüfteten Felslandschaften und duftenden Pinienwäldern – eine Kulisse, die ständig in Bewegung zu sein scheint und dennoch zur Ruhe einlädt.


TRIPTIPPS:
Direktflüge ab Frankfurt und München mit Condor.
Unterkunft: Alea Hotel, direkt am Strand mit Poolanlage und SPA-Bereich, Buffet. www.aleahotel.com

Wer Alleinreisend ist, aber nicht alleine reisen möchte, ist bei Wikinger Reisen gut versorgt: https://www.wikinger-reisen.de/wanderreisen/griechenland/6649.php

Thassos-Oliven (berühmt für die dunkle Sorte „Throuba“) Die Thassos-Oliven – auch bekannt als "Throuba Thassou"– gehören zu den einzigartigsten und traditionsreichsten Olivensorten Griechenlands. Sie stammen ausschließlich von der Insel Thassos und zeichnen sich durch besondere Merkmale in Geschmack, Aussehen und Reifung aus. Sie wächst am Baum ohne künstliche Behandlung, wird schwarz, runzlig und mild. Der Reifeprozess ist natürlich fermentierend, durch Einwirkung des Enzyms oleuropeinase, das den Bitterstoff Oleuropein abbaut – anders als bei den meisten Oliven, die nachträglich entbittert werden müssen.  Throuba Thassou" ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U./PDO) und zeigt, dass nur Oliven, die Thassos angebaut und verarbeitet werden, diesen Namen tragen dürfen.


Bienenmuseum: Bienen erhalten unsere Biodiversität und übernehmen eine Schlüsselrolle im ökologischen Gleichgewicht. Ca. 75 Prozent der weltweit wichtigsten Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Bienen gehören dabei zu den effektivsten Bestäubern. Das alles und wie die feinen Honigsorten der Insel Thassos entstehen, entdecken Besucher im Bienenmuseum der Insel. Mit angeschlossenem Shop. https://thassoshoney.gr/en/honey-museum/